Sisteron, Sommer 2015

Das Tagebuch

tl_files/imgtmp/lfns-2015-sommer/lfns-15-16.jpgSamstag 15. August

Peter und Hans sind gut angekommen in Sisteron, außer dem üblichen Samstagnachmittagsstau zwischen Aspres und Serres ging es reibungslos vorwärts.

Am Abend schneiten dann überraschend Maria und Christina herein, sie wollten eine Woche lang die Wetterbedingungen hier bei uns in Südfrankreich genießen. Maria hatte die Förder-LS8 dabei und Christina hoffte auf den einen oder anderen Flug mit dem Duo Discus, der am nächsten Tag von Arne und Lisa nach Süden gefahren werden sollte.

Es wurde ein langer Abend im Le Janus und so schliefen wir uns am nächsten Tag erst mal richtig aus.

Sonntag 16. August

Frohgemut begaben wir uns nach dem Frühstück ans Werk, der Rumpf der JS-1 war als erster aus dem Hänger und wir steckten auch mit Hilfe des Einmannaufrüstgeräts die Flügel an den Rumpf.

Jetzt fehlten nur noch die Bolzen und dann hätten wir das Flugzeug schon mal zurückschieben können um Platz für die anderen beiden Flugzeuge zu machen.

Aber...

die Bolzen wollten nicht reingehen, also noch mal reinigen, fetten, zweiter Versuch, etwas höher, weiter reinschieben, tiefer, ...zefix geht nicht, probier Du mal Peter, etwas höher, weiter rein, tiefer, etwas nackeln, ...zefix, geht nicht. Kaum waren 1 ½ Stunden vorbei, schon war uns klar, das wird heute nichts. Also Flächen wieder raus, in den Hänger, Bolzen in das Tiefkühlfach unseres Chalets.

Der Swimmingpool hat auch seine Reize. Man muss nicht gleich am ersten Tag fliegen.

Montag 17. August

Arne ist gestern abend mit Lisa und dem Duo angekommen, wir nehmen die Bolzen aus dem Kühlfach, stecken die JS-1 zusammen und Arne „wirft von weitem“ die Bolzen rein. In weniger als 2 Minuten sind die Innenflächen montiert und aller Ärger vom Vortag vergessen. Nach dem Briefing schieben wir unsere Flugzeuge an den Start. Arne fliegt den Duo mit Lisa als Co, Hans startet als zweiter mit der JS-1 und Maria mit der M1 sowie Peter mit der E7 folgen kurz danach.

Wir sind relativ spät in die Luft gekommen, daher bläst der Hongrie schon mit 3 m/s auf der Ostseite heraus. Die Basis ist noch niedrig, der Flug in den Parcour daher nicht so ganz einfach. Arne begibt sich ins Thorametal, Hans schleicht um die Trois Évéchés herum, die eine weiße Kappe tragen und fliegt über den Col d´Allos zum Grand Bérard. Der lässt im Blauen eine Gipfelhöhe von 3.700 m zu. Also weiter nach Norden, bis Sestrière geht alles gut, Arne ist mittlerweile an der italienischen Grenze entlang ebenfalls nach Norden vorgeflogen und fliegt „natürlich“ noch etwas weiter als Hans. Von Peter und Maria hören wir nichts.

Die VV gleitet unglaublich gut, so geht’s von Sestrière geradaus bis zur Tête de Lucy von dort zum Parcour, der inzwischen völlig abgeschattet ist und trotzdem trägt, bis runter zum Grande Canyon führt der Weg dann noch nach Nordwesten zur Glandasse, noch einmal zur Dormillouse und dann, es ist bereits ¾ 8 Uhr, endlich nachhause. Flieger verpacken, Abendessen im Janus und um Mitternacht endlich die verdiente Nachtruhe.

Ein toller Tag, Arne und Hans sind bis auf 200m genau gleich weit geflogen 501,1 km der eine 501,3 km der andere, man darf raten, wer von beiden weiter geflogen ist ;-), natürlich war es Arne.

Morgen wird es wahrscheinlich noch besser, wir werden berichten.


Dienstag, 18. August

Tatsächlich wurde es heute noch besser als gestern. Lisa war heute Pilotin des Duo Discus mit Arne auf dem Rücksitz. Hans durfte noch einmal die JS-1 fliegen, Christina bewegte die LS8 und Peter natürlich seine LS6.

Der erste Start war wieder sehr spät, eine Stunde früher konnte man schon tolle Wolken im Osten beobachten, also konnten fast alle schon nach wenigen Schleppminuten am l´Hongrie ausklinken. Der ging toll weg und die weiteren Flugrouten unterschieden sich beträchtlich. Während der Duo sich etwas vorsichtig Richtung Jouère und Les Monges Richtung Blayeul vortastete, flog Hans mit der JS-1 vom Hongrie über La Motte und den Ginoux direkt zum Parcour, kam dort hoch an und konnte ohne Zeitverlust entlang des Parcours vor fliegen zum Col d´Allos von dort flott Richtung Osten zum Col de Larche, dort war inzwischen auch der Duo angekommen. Peter hat mit der E7 einen guten Start gehabt. L´Hongrie, La Motte, Grand Gautière, Tête Grosse und Dormillouse, die allerdings war noch nicht so richtig entwickelt. Und während der Duo und die VV Richtung Norden losrasten begab sich Peter wieder zurück zur Tête Grosse und startete einen neuen Anlauf, nachdem er sich dort die erforderliche Höhe geholt hatte.

Dieses Mal klappte es besser, entlang des Parcours flog er bis zu den Trois Évéchés, den Sprung ins Tal von Barcelonnette allerdings hat er auf einen der nächsten Flüge verschoben, 3.200 m waren ihm ein wenig zu niedrig, aber das wird schon noch. Hans drehte im Norden am Mont Genèvre um und flog dann fast ohne Kreis über die Tête de Lucy und den gesamten Parcour nach Süden bis zum Cousson bei Digne le Bains, dann noch ein kurzer Ausflug Richtung Westen und nach 485 km und einem 90er Schnitt landete er zufrieden wieder in Sisteron.

Lisa und Arne haben einen weiten Bogen geflogen und deutlich über 500 km geschafft. Aubenasson, der Luberon und der Lac St. Andrés waren die Belohnung. Christina hielt sich mehr oder weniger im erweiterten Platzbereich auf und sammelte erste Erfahrungen in Südfrankreich. Alles in allem ein sehr erfolgreicher Tag, die folgenden Fotos stammen aus der Kamera von Christina, weil Hans nicht bemerkte, dass er die Aufnahmeeinstellungen verdreht hatte und alle Fotos unbrauchbar waren. Daher vielen Dank an Christina für die Fotos!


 

Mittwoch, 19. August 2015

Wieder ein Tag wie aus dem Segelfliegerbilderbuch. Heute durfte Arne mit der JS-1 C starten. Hans und Christina teilten sich den Duo Discus und flogen mit Maria in der LS 8 im Team.

Das war ein echter Genuss, die beiden Flugzeuge passen einigermaßen von der Leistung her zusammen und so starteten beide kurz hintereinander, am l´Hongrie ging es wie üblich los und dann über den etwas längeren Weg zum Parcour, Bramefan, Ginoux, Aguillette und dann ab nach Süden der Duo und die LS 8 immer in engem Teamflug, das klappte wunderbar, weil sich Maria keineswegs "anklammerte" sondern teilweise recht frech auch mal vorausflog und auch wenn sie manchmal etwas tiefer, oder auch höher war, immer dran blieb. So verloren wir nie den Kontakt zueinander.

Am Parcour ging es zuerst nach Süden, vor dem Cheval Blanc bogen wir ab Richtung Lac St. Andrés an der Südspitze des Sees wendeten wir und flogen recht flott bei guter Thermik nach Norden. Über den Col d´Allos und den Grand Bérard ging es weiter zum Col de Var, dann zum Prachaval an dem tief unten einige Starter aus St. Crépin am Hang Achter flogen.

Der 7 km Bart hob uns auf bequeme 3.400 m und weiter ging´s zur Tête du Peyron, dann zur Crête de Peyrolle und dann die Gräte von Plampinet entlang bis südlich Bardonecchia, ein kleiner Schlenker zum Mont Genèvre und dann wieder zurück nach Süden. Bald wechselten wir die Talseite hinüber zur Tête de Fouran, weiter immer weiter, Maria ließ es sich nicht nehmen, um den Guilleaume herum zu fliegen, Christina und Hans nahmen die Abkürzung direkt zur Tête de Lucy, dann ein langer Gleitflug zum Malaup und schließlich noch entlang an der Crête de Selles.

Dort machte sich der mittlerweile heftige Nordwind bemerkbar. Nach einem schüchternen Versuch, unterhalb der Montagne d´Aujours einen Leebart zu finden, führte der Weg zurück zum Flugplatz, wo der gemeinsame Tag endete. Maria flog noch mal Richtung Parcour und der Duo begab sich noch mal zum Chabre um ein paar Kilometer im Westen dazu zu machen.

Endresultat waren ca. 400 km, der Duo blieb 700 m unter der Marke und Maria legte 8 km drauf, so dass abends alle glücklich und zufrieden die Flieger verpackten. Arne hatte bei seinem ersten Flug auf der JS-1 C in diesem Urlaub 532 km gemeldet. Peter meldet leider seine Flüge nicht im OLC, aber auch er war sehr zufrieden mit seinem Flug an den Parcour und zurück. Die Bilder des Tages liefern wir morgen nach, jetzt wird erst mal Pizza gegessen und mit Begeisterung über den heutigen tTag diskutiert.

Übrigens morgen, morgen wird es noch besser!


Lentis über Rosans
Abendliche Lentis über dem Val Rosans

Donnerstag, 20. Juli 2015

Das Briefing versprach gute Thermik, möglicherweise sogar die Chance in die Vanoise oder gar zum Mont Blanc zu fliegen. So eingestellt, bereitete ich die JS-1 vor. Arne wollte als Co von Lisa ebenfalls nach Norden "stürmen".

Aber schon während wir die Flugzeuge zum Start schoben, zogen Abschirmungen auf, die bald darauf einen größeren Teil des Himmels bedeckten. Wir ließen uns aber nicht abschrecken sondern starteten nacheinander, erst der Duo, dann Hans mit der VV, Maria mit der M1 und schließlich auch Peter mit der E7.

Während die ersten beiden zielstrebig nach Osten flogen, hatte Maria anfänglich etwas Schwierigkeiten ins Haute Relief zu kommen und bastelte eine Weile zwischen Authon und Blayeul herum. Peter prallte mehrmals am Authon ab und beschloss dann, den Tag am Pool zu verbringen, was auch keine so schlechte Idee war.

Hans wollte im Prinzip sofort nach Norden, da sah es aber noch nicht so toll aus, die Abschirmungen lagen auch über dem Parcour und so folgte er eher zögerlich dem Duo nach Süden, als dieser dann nach Osten abbog drehte die VV wieder nach Norden um über den Col d´Allos ins Tal von Barcelonnette zu fliegen. Das gelang eigentlich ganz gut, am Grand Bérard ging es auf knapp über 3.000 m also auf zum Col de Var. Dort hörte Hans ein paar Piloten etwas "jammern", die sich bei St. Crépin abmühten. Gleichzeitig war der gesamte Norden milchig blau, so dass etwas Bedenken bei Hans aufkamen, ob es wirklich sinnvoll war, den geplanten Flug fortzusetzen.

Lisa und Arne waren mittlerweile satte 110 km östlich von Sisteron umgedreht und flogen nun auch nach Norden. Als sich auf der Westseite des Col de Var, so gut wie keine Bewegung in der Luft bemerkbar machte, brach Hans seinen Plan ab und flog jetzt über das dort sehr breite Tal der Durance zur Tête de l´Hivernet um nach Westen zu schauen.

Erst jetzt startete Maria und biss sich wie schon erwähnt etwas fest am Authon und östlich davon, dann aber stürmte sie förmlich nach Osten. Hans hatte derweil den Pic de Bure erreicht, festgestellt, dass auch das kein guter Plan war, denn westlich des Pic war nun wirklich noch kein Segelflugwetter, also zurück nach Osten.

Während Lisa und Arne bis zum Col du Galibier hochflogen und dabei auf keine nennenswerten Probleme stießen, flog Maria noch immer Richtung Osten, genauso wie knapp hinter ihr auch die JS-1, bei Kilometer 75 von Sisteron drehte die VV um und flog nun ohne eigentlichen Plan noch etwas in der näheren Umgebung des Platzes herum, dann nach knapp 5 Stunden landete Hans etwas frustiert ob seiner Fehleinschätzungen bezüglich des Wetters.

Maria flog noch nach Norden über Barcelonnette und den Col de Var zum Guillaume, danach wieder nach Süden bis zum Grand Canyon, noch mal hoch zum Guillaume und noch mal runter nach Digne les Bains und schaffte damit beachtliche 450 km bei ihrem letzten Flug in diesem Urlaub, sie und Christina müssen am Freitag zurück nachhause. Ein sicher für beide lohnender Ausflug in den Süden Frankreichs findet damit ein vorläufiges Ende, ich denke die kommen bestimmt bald wieder.


 

Die Bilder des Tages aus der Kamera von Hans:

Freitag, 21. August

Pause für Hans, Arne fliegt die JS-1 und Lisa fliegt mit Peter. Beide wagen sich in die Mauriénne, Arne bis zum Col des Aravis also westlich am Mont Blanc vorbei. Lisa und Peter wenden bei Meribel. Peter war am Abend ganz begeistert davon, dass er endlich mal den Altiport von Courchevel aus der Nähe beobachten konnte.

Der Rückweg war anspruchsvoll, denn die Berge südlich des Modanetals sind hoch und die Querung zurück in die heimatliche Region um Briancon ist nicht immer gesichert.

Aber es ging alles gut, der übliche Abstecher nach Westen endete in der Gegend von Die an der Glandasse und am Abend waren alle wieder glücklich vereint beim späten Abendessen im Le Janus.

Morgen wird es noch besser!


 

Samstag, 22. August

Heute stehen wir nicht an erster Stelle der Startreihe, das gute Wetter hat sich herumgesprochen. Trotzdem sind wir alle bald in der Luft. Während sich Arne auf die Aussage von Hans "verlässt" und trotz ruhiger Luft am l´Hongrie ausklinkt, was mit einem längeren Aufenthalt in der Platzrunde von La Motte bestraft wird, lässt sich Hans mit der VV zur Jorasse schleppen, kommt gut weg und fliegt, trotz unerwartet niedriger Basis, konsequent Richtung Parcour, als er sich nach einem rasanten Spurt nach Norden am Col de Galibier meldet, ist der Duo Discus endlich nach langem Kampf an der Dormillouse angekommen.

Wieder fliegt Arne in die Mauriénne und schafft es trotz noch schlechterer Bedingungen als am Vortag tatsächlich bis zum Petit St. Bérnard, also praktisch bis zum Mont Blanc und zurück. Nach etwa 450 km hat er für diesen Tag keine Lust mehr noch viele Kilometer zu machen und fliegt bald nachhause, das Wetter für den nächsten Tag verspricht eine Zwangspause, erst am Dienstag oder Mittwoch wird man wieder fliegen können.

Hans war jedoch dieses Mal auf Kilometerfressertour, nach der Umkehr am Galibier stürmte er nach Süden, wendete erst bei Moustières St. Marie am Grand Canyon um sofort wieder nach Norden zu fliegen, bei Briancon Kehrtwende nach Südwesten und über den Pic de Bure ging es, bei immer diesigerer Luft, bis nach Aubenasson und schließlich wieder zurück zum Ausklinkpunkt, der nur noch mit Mühe zu erreichen war, an der Lure regnete es bereits im Süden waren außer tiefhängenden Regenwolken gar nichts mehr zu sehen und nach 590 km rollte die VV vor den Hänger und wurde mit vereinten Kräften ebenso wie die beiden anderen Flugzeuge in den Hänger verfrachtet.

Kurz danach begann es dann auch zu regnen und es ist nicht schwer vorherzusagen, dass es morgen ausnahmsweise nicht noch besser wird. Das Abendessen in der Pizzeria von Laragne begann mit Salad vert a l´ail, eine köstliche Vorspeise, die für die etwas schwarz gewordenen Pizzen reichlich entschädigte.

Die Bilder des Tages mal wieder von Hans:

Startaufstellung
Startaufstellung für einen neuen Tag
Marignane TWR
Marignane Tower

Sonntag, 23. August

Morgens ist klar, dass wir nicht fliegen werden und so fahren Peter und Hans um Peters Frau vom Flughafen Marseille-Marignane abzuholen. Dort ist es schwül und sehr windig, der Himmel zwar völlig bedeckt aber immerhin kein Regen. Auf der Fahrt nach Norden fahren wir durch diverse Schauer und sind uns sicher, dass wir auch morgen noch Zeit haben werden, einzukaufen und zu chillen. Wir melden uns wieder am Dienstag.


Die Bilder des Tages:

Dienstag, 25. August

Endlich wieder der gewohnte strahlend blaue Himmel über der Provence. Die letzten beiden Tage waren wirklich schlimm, Regen, Regen, nichts als Regen und tiefhängende Wolken, die sogar den nahen l´Hongrie hinter einer grauen Wand verschwinden ließen.

Natürlich war es noch sehr feucht, die Wettervorhersage wenig optimistisch, man würde fliegen können, auch wenn die Steigwerte wohl nicht berühmt sein würden und die maximal erreichbaren Höhen alles andere als euphorisierend. Trotzdem bauten wir den Duo Discus auf. Peter wollte noch mal einen geruhsamen Tag mit Bea verbringen und Arne hatte noch ein wenig berufliche Arbeit vor.

So flog eben Lisa den Duo und Hans holte seine Videokameras um vom Rücksitz aus bewegte Bilder aufzunehmen. Der Start um 12:00 Uhr verlief normal, ausklinken am l´Hongrie, mäßiges Steigen auf knapp 1.500 m, dann nach La Motte, wo gerade die ersten wieder landeten nach erfolglosem Windenstart. Weiter zum Jalinier, von dort zur Grand Gautière, wobei wir den tiefen Wolken am Bramefan seitlich ausweichen mussten.

Mit gerade mal 1.700 m schien Lisa dann der Vorflug zur Tête Grosse zurecht etwas zu riskant und so beschlossen wir, erst mal nach Westen abzubiegen. Am Malaupe holten wir noch ein paar Meter und dann ging es tapfer zur Crête de Selles und weiter nach Serres, dort waren einige Flugzeuge in der Luft und so fiel es nicht schwer den Aufwind zu finden, der uns weiter nach Westen bringen sollte. Doch...

...der Vorstoss Richtung Col de Cabre mißlang gründlich, wir mussten zurück und in 1.200 m westlich von Serres wieder anfangen. Die Frequenz von Serres war schon eingedreht, als uns ein relativ guter Bart aus der Verlegenheit half. Wieder einigermaßen oben, ging es dann zum Rocher de Beaumont, zum Chabre, zum Roc de l´Aigle und zum Lureeck. Nirgends waren die Steigwerte so, dass wir in Begeisterung ausbrachen.

Über Sisteron Stadt konnten wir ein paar Meter gut machen, dann zur Crête St. Michel, auch nichts weltbewegendes, zurück zum Gache, dann zum Trainon, der auch nicht lieferte, erst am Authon konnten wir mühsam die Höhe gewinnen, um zu den vielversprechenden Wolken bei Les Nibles vorzufliegen, begleitet von einigen anderen Segelflugzeugen ging es jetzt rasch weiter zum Blayeul, dann der Sprung hinüber zum Parcour, niedrige Ankunft, kein überzeugendes Steigen, Vorflug Richtung Seyne, wieder mit einigen anderen mutigen Piloten konnten wir uns dort aus „Ameisenkniehöhe“ wieder herausarbeiten und wenigstens knapp über Grat bis zur Dormillouse vor gleiten. Nochmal zurück zur Aiguillette, dann der Entschluss, es für heute genug sein zu lassen. Vorbei an einigen Dutzend tief unter uns kurbelnden Gleitschirmfliegern setzten wir Kurs Richtung Sisteron und nach 4 Stunden und 40 Minuten war dieser Tag abgehakt.

Einen großen Vorteil hatten diese niedrigen Arbeitshöhen auf jeden Fall. Es gelangen einige tolle Videoaufnahmen, die von Hans zuhause zu einem kleinen Erinnerungsfilm zusammengeschnitten werden und später dann hier auf der Website und bei YouTube zu bewundern sein werden.

Bilder gibt es heute keine, die Kamera war zu Gunsten der Videokameras am Boden geblieben.

Morgen übrigens, morgen wird’s noch besser!


Mittwoch, 26. August

Ein schwieriger Tag, nicht so gut wie vermutet. Igor und sein Co-Pilot, die Frühstarter der Feldes verschwanden erst gegen 1/2 12 Uhr. Leichtsinnigerweise startete Hans mit der VV gleich danach, gegen 3/4 12 Uhr und klinkte dann auch noch frühzeitig aus.

Nach anfänglichem Steigen erwies sich der Start als deutlich zu früh. Gerade noch konnte sich die VV an den Malaupe retten, dort am Hang wenigstens unter Grathöhe die Höhe halten, wenn auch nicht für lang.

Während jetzt der Schleppbetrieb am Platz voll im Gange war, führte ein taktischer Fehler von Hans zu einem Absaufer, der im Gegenanflug auf die 35 von Sisteron endete. Das Fahrwerk war schon ausgefahren, als sich ein zarter Lupfer bemerkbar machte. Fahrwerk wieder rein, links rum und aus 880 m ging es wieder langsam aber sicher aufwärts. Am l´Hongrie war derweil hohes Verkehrsaufkommen und wenig Steigen.

Also vorwärts zum Blachère, dann an der Wolke über dem Bramefan seitlich vorbei zur Grand Gautière. Dort wollte es aber auch nicht über Gipfelhöhe gehen. Was tun? Die später gestarteten Piloten meldeten sich bereits aus dem Barcelonnettetal, Frust machte sich breit. Schließlich die rettende Idee, hinüber zu dem Grat, der von Westen auf den Ginoux zuläuft.

Dort endlich, nach geschlagenen 1:40 Stunden ging es erstmals über 1.500 m. Danach spulte Hans das übliche Programm ab, Aiguillette, Petit Séolane, Grand Bérard und Col de Var. Weil es schon sehr spät war, verzichtete er auf den Vorstoß nach Norden und betrachtete statt dessen mit Interesse die schroffen Felswände des Chambeyron und den Col de Larche. Über die Südseite des Tals von Barcelonnette ging es dann wieder an den Parcour und schließlich noch ein wenig nach Südwesten.

Noch ein kleiner Abstecher nach St. Auban und nach knapp 7 Stunden endete dieser Tag, wie alle anderen mit einer sauberen Landung auf der 17 von Sisteron. Schön war´s auch wenn der Flug nicht so begann wie erhofft.

Der Duo mit Lisa und Arne kam auch nicht so ohne Schmerzen vom Platz weg, sondern musste nach einem Absaufer am Authon mühsam wieder Höhe gewinnen, bevor es nach fast 3 Stunden endlich in die höheren Regionen des Parcours gehen konnte. Danach allerdings wurde es noch ein sehenswerter Flug bis zum Modanetal und zurück.

Die Bilder des Tages:


Donnerstag, 27. August

Ein weiterer heißer Tag in Südfrankreich, bis zu 35° sollen es werden, da ist es schon besser man begibt sich in die Luft und genießt die kühle Aussicht auf die Landschaft.

Heute flog Arne mit der VV und Lisa zusammen mit Hans in der ACM. Wir starten als erste, alle anderen werden erst 2 Stunden später folgen, wenn es dann "richtige" Thermik geben wird.

Der Abflug gelingt mehr oder weniger problemlos. Am Trainon geht es noch nicht sehr hoch aber es reicht um über den Jouère und Les Monges an den Parcour heranzurücken. Jetzt noch den Bart an der Tête Grosse und wir sind dran...

...äh, der Bart an der Tête Grosse macht gerade Pause, also ist Geduld und kurbeln im niedrigen Gelände rund um Seyne angesagt. Dann endlich der Sprung zur Aiguillettes, tiefe Ankunft, kurbeln am Hang, nichts für Anfänger. Bald darauf sind wir über Grat und fliegen locker Richtung Süden. Offenbar ist im Val Thorame eine andere trockenere Luftmasse zuhause als im Tal der Bléone.

Die Basis am Caduc steigt sprunghaft an und in 2.500 m fliegt es sich entspannt Richtung Lac St. André. Erst am Teillon südöstlich von Castellane drehen wir um Richtung Norden und fliegen den Parcour wieder zurück, dann quer hinüber zur Gipière und dann zum Grand Bérard.

3.200 m erreichen wir dort und gleiten dann Richtung Prachaval und gleiten... und gleiten... und gleiten. Erst 10 km nördlich von St. Crépin findet sich ein schwaches Bärtchen, dass uns zusammen mit einer ganzen Schar von ASK 13 erlaubt, das Tal zu queren und an der Tête de Fouran wieder Steigen zu finden.

An der Clotinaille und am Guillaume sind wir förmlich umzingelt von einem Dutzend ASK 13. Der K13-Wettbewerb von St. Crépin ist offenbar in vollem Gange.  Wir fliehen hinüber zur Tête de Lucy um diesem Geschwader zu entkommen und endlich alleine bis an die Basis kurbeln  zu können.

Jetzt noch einen entspannten Flug entlang des Parcours bis zur Coupe und dann ab nachhause. Tatsächlich machen wir von der Tête de Lucy bis nahe Barrème keinen einzigen Kreis, anfangs weil wir eh schon an der Basis sind, später, weil es verdächtig ruhig wird. Zu spät wird uns klar, dass es zu so später Stunde wohl schwierig werden wird nochmal Steigen zu finden.

Nach einigen Dutzend Schleifen am Chéval Blanc ohne großartigen Höhengewinn bleiben keine Optionen mehr, zurück zur Coupe, dann zum Cousson und dann abgleiten nach St. Auban und so endet der letzte Flug für Hans mit der dritten Außenlandung in 22 Jahren. Nach kurzer Pause schleppt uns ein freundlicher Pilot zurück nach Sisteron, 18 Minuten später melden wir uns über Valernes zur Landung an. Das war er, der Sommerurlaub in Südfrankreich. Schön war´s aber jetzt freuen wir uns auch wieder auf zuhause.

Die letzten Bilder des Tages:

Ein toller Urlaub...

...mit vielen schönen Flügen! Noch ein kleiner Nachtrag. Am letzten Tag, also am Freitag, den 28. August begaben sich Arne und Lisa noch mal in die Luft. Leider hatte sich die Luftmasse entschlossen, träge zu bleiben und größere Flüge nicht zuzulassen Unentschlossen.

Trotzdem, die Ausbeute war gut, nur 2 Regentage, alle anderen Tage erlaubten kleinere oder größere Flüge. Arne und Lisa waren am Mont Blanc und auch Hans und Peter waren mit ihren Erlebnissen recht zufrieden. Au revoir, Sisteron, bis nächstes Jahr, wir freuen uns schon jetzt!

Das Video zum Urlaub

Das versprochene Video ist inzwischen auf YouTube anzuschauen. Es ist relativ lang geraten und auch zu groß zum speichern auf der Website (1,2 GByte). Daher ist es nur auf YouTube verfügbar.

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Sisteron im August 2015